Zentralrat beschließt neue
AK-Ordnung
Eine Information der
Am 12.05.2004 hat der Zentralrat des Deutschen
Caritasverbandes in Passau als Ordnungsgeber eine neue Ordnung für
seine Arbeitsrechtliche Kommission beschlossen. Die wesentlichen Änderungen:
- Beschlüsse der Zentral-KODA werden den Beschlüssen
der AK gleichgestellt.
- Die AK kann mit Dreiviertelmehrheit beschließende
Unterausschüsse einrichten und diesen die Zuständigkeit
und den Entscheidungsrahmen vorgeben. Der Deutsche Caritasverband
übernimmt für die Arbeit dieser Ausschüsse keine Kosten.
- Zusätzlich zum Ältestenrat, der sich
bei der letzten Tarifübernahmedebatte im Juli 2003 zum ersten
Mal bewährt hat, kann die AK einen Vermittlungsausschuss einrichten.
Als Besonderheit hat dieser zwei Vorsitzende, je von einer Seite vorgeschlagen
werden. Vor dem jeweiligen Vermittlungsverfahren wird per Los entschieden,
welcher mit und welcher ohne Stimmrecht in das Verfahren geht. Der
Ordnungsgeber verspricht sich damit eine Hemmschwelle, damit Entscheidungsprobleme
nicht zu leichtfertig in die Schlichtung geschoben werden. Der Vorschlag
des Vermittlungsausschusses bedarf dann zur Annahme nur noch 60 %
der Stimmen .
- Neu aufgenommen wurde analog zu den KODA-Ordnungen
eine Möglichkeit, ein Mitglied wegen grober Pflichtverletzung
aus der AK zu entfernen. Die Schwelle ist aber mit einer Dreiviertelmehrheit
und einer entsprechenden Entscheidung des KODA-Gerichts so hoch, dass
dieser neue Absatz für politische Ränkespiele sicher nicht
taugt.
Nachdem eine kleine Arbeitsgruppe der Mitarbeiterseite der AK ( AK-MAS)
dem Präsidenten und dem Generalsekretär des DCV die Bedenken
der AK-MAS ausführlich darstellen konnten, sind mit Ausnahme des
Verzichts auf die beschließenden Ausschüsse und des Vermittlungsausschusses
fast alle Anregungen in die Novelle aufgenommen worden. Erwartungsgemäß
wurden weitere Freistellungskontingente nicht definiert. Für eventuelle
beschließende Ausschüsse müssen diese in der Beschlussfassung
definiert werden.
Bei der gestrigen Sitzung des Zentralrates, in dem Mitarbeitervertreter
weder Sitz noch Stimme haben, konnten Andreas Jaster, Thomas Rühl
und Thomas Schwendele die AK-MAS-Positionen deutlich darstellen
und sich auch in die Debatte um eine Krankenhaus-AK , wie vom katholischen
Krankenhausverband gewünscht, einbringen. Dies sei ihnen gut gelungen,
so die Rückmeldungen. Die Vorstellungen des KKVD fanden bei den
übrigen Zentralratsmitgliedern letztlich nicht die nötige
Resonanz.
Nach Meinung von Thomas Schwendele, Pressesprecher der AK-MAS, haben
sich der Präsident und der Vorstand als neutrale Sachwalter der
AK-Ordnung verhalten und die verschiedenen Interessen ausgewogen berücksichtigt.
Man könne sicher nicht davon reden, dass hier durch eine Ordnungsänderung
erleichtert werden soll, schlicht Tarife abzusenken.
Thomas Schwendele prognostiziert, dass die AK-MAS bestrebt sein werde,
die ab 1.7.2004 gültigen neuen Spielregeln schnell so zu beherrschen,
dass sie auf dem erweiterten Spielfeld auch in Zukunft für die
Mitarbeiterschaft, für die Betreuten und letztlich für die
gesamte Caritas entsprechend punkten kann.
Die neue Ordnung wird vermutlich mit den Sitzungsunterlagen für
die nächste AK-Sitzung in der endgültigen Fassung versandt
werden und kurz darauf auch hier an dieser Stelle öffentlich
zugänglich sein.