Mitarbeiterseite der Arbeitsrechtlichen Kommission des
Deutschen Caritasverbandes
und
Bundesarbeitsgemeinschaft der Mitarbeitervertretungen
Die Mitarbeiterseite der Arbeitsrechtlichen Kommission des Deutschen
Caritasverbandes (AK) und die Bundesarbeitsgemeinschaft der Mitarbeitervertretungen
im Bereich der Deutschen Bischofskonferenz (BAG-MAV) erklären zum
Tarifabschluss im öffentlichen Dienst:
Die Mitarbeiterseite der AK und die BAG-MAV begrüßen, dass
die Tarifpartner des öffentlichen Dienstes ohne Streik zu einem
Ergebnis gekommen sind. Sie halten es jetzt für dringend erforderlich,
dass sich die AK wie bisher so eng wie möglich den Regelungen des
öffentlichen Dienstes anschließt. Nur so ist im Rahmen des
"Dritten Weges" für die 480.000 Mitarbeiterinnen und
Mitarbeiter in den 26.000 Einrichtungen der Caritas der Anschluss an
die allgemeine Tarifentwicklung in Deutschland gewährleistet.
Eine Nicht-Übernahme der Tarifergebnisse des öffentlichen
Dienstes wäre der erste Schritt zu einer nicht wieder gut zu machenden
Abkoppelung von der allgemeinen Lohnentwicklung und der Beginn von Lohndumping.
Lohndumping jedoch ist den Beschäftigten im sozialen Bereich der
katholischen Kirche nicht zuzumuten.
Durch die Sparzwänge der öffentlichen Hand und der verschiedenen
Kostenträger, die rücksichtslos an die Träger sozialer
Einrichtungen weitergereicht werden, erreicht die Arbeitsbelastung insbesondere
im Bereich der ambulanten und stationären Pflege und medizinischen
Versorgung, dem größten Bereich der Caritas, ein kaum mehr
zu vertretendes Ausmaß. Wenn diese hohe Belastung derzeit schon
kaum vermeidbar erscheint, so sollte wenigstens, nach den Prinzipien
der katholischen Soziallehre, der gerechten Arbeit auch gerechter Lohn
zugemessen werden. Durch die moderaten Gehaltssteigerungen der letzten
Jahre und die einschneidende Reform der betrieblichen Altersversorgung
im vergangenen Jahr haben die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ihren
Beitrag zur Entlastung der öffentlichen Kassen bereits geleistet.
Statt Eingriffen in die Gehälter erwarten die Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen
verstärkte Anstrengungen des Managements, die Finanzierung sozialer
Dienste auf verbesserte tragfähigere Grundlagen zu stellen.
Schwäbisch Gmünd, den 10. Januar 2003
gez
Günter Däggelmann
für die
Bundesarbeitsgemeinschaft der
Mitarbeitervertretungen
Postfach 25
77949 Ettenheim
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gez
Thomas Schwendele
Pressesprecher der
Mitarbeiterseite der
Arbeitsrechtlichen Kommission des DCV
Parlerstr. 29
73525 Schwäbisch Gmünd |