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AK-Info 01/2003

Herausgegeben von der Arbeitsgruppe Öffentlichkeitsarbeit der Dienstnehmervertreter in der Arbeitsrechtlichen Kommission des Deutschen Caritasverbandes:
Becker-Freyseng, Dr. Clausen, Cleophas, Kammerbauer, Koch, Sudhop, Schwendele, Taudte
Arbeitsrechtliche Beratung: Wolfgang Bartels und Henriette Crüwell
Vervielfältigung und weitere Verbreitung mit Quellenangabe erlaubt und erwünscht

 

Die Ergebnisse der Klausurtagung der Dienstnehmervertreter vom 20.-22.01.2003 in Köln

AK-Info 01/2003 als PDF-Datei

Turner & Forscher

Die Mitglieder der Dienstnehmerseite der AK spannten einen weiten Bogen bei der diesjährigen Klausurtagung im Kölner Maternushaus. Ein Teil turnte um das Dach des Kölner Doms herum und versuchte, sich einen Überblick zu verschaffen, ein anderer Teil machte sich an den Fundamenten dieses ehrwürdigen Gebäudes zu schaffen und machte sich mit Grundlagen vertraut. Dazwischen: Ein Stargast und handfeste Probleme.

Stargast

Prof. Friedhelm Hengsbach SJ diskutierte mit den Fraktionsmitgliedern die Folgen der "Vermarktung" des Caritasbereiches für den Dritten Weg. Seine Prophezeiung:
Ohne weitere Differenzierung wird der Dritte Weg nicht zu halten sein. Und: Je betriebsnäher der Dritte Weg gegangen wird ("Betriebs-KODA"), desto fragwürdiger werden seine Voraussetzungen. Die dann fehlende Unabhängigkeit würde die Inhaltskontrolle durch die Arbeitsgerichte geradezu erzwingen. Keine guten Aussichten für Betriebs-KODA-Verfechter.


Irritationen

Die Umsetzung der künftig kapitalgestütz-ten Form der Zusatzversorgung trotz mehrheitlich ablehnenden Votums der Arbeitsrechtlichen Kommission hatte massive Zweifel an der künftigen Begehbarkeit des sog. Dritten Weges aufkommen lassen. Die Mitarbeiterseite hatte zwischen-zeitlich ihre Ankündigung wahrgemacht, im Falle einer Umsetzung der Neuregelung ohne zustimmenden AK-Beschluss alle ihr zur Verfügung stehenden rechtlichen Mittel zur Überprüfung dieses Vorganges auszuschöpfen. Der Fall dient als Musterbeispiel, ob und in wie weit sich strukturelle Konflikte des Dritten Weges mit Hilfe kirchlicher Rechtswege lösen lassen. Die Aussichten für dieses Vorhaben sind nicht sehr ermutigend, doch scheint inzwischen der Beginn eines Dialoges nicht ausgeschlossen. Ein entsprechendes "Angebot" des Verbandes der Diözesen Deutschlands (VDD) wurde von der Fraktion begrüßt und aufgegriffen.


Tarifübernahme!

Ein weiteres Thema waren die Ergebnisse der Tarifverhandlungen im Öffentlichen Dienst. Die Fraktion erwartet, dass trotz vorhandener Probleme in der Finanzierung caritativer Dienste der Anschluss an die Gehaltsentwicklung des öffentlichen Dienstes gewahrt werden müsse. Einmal, weil auch der Bereich der verfassten Kirche diesen Anschluss halte und im Falle eines Abkoppelns der Caritas in allen Diözesen eine Tarifspal-tung drohe. Zum anderen weil selbst eine einmalige Abkoppelung nie wieder einzuholen sei und dauerhaf-te Wirkungen zeitige. Ein Ausstieg beschädige zudem das bisher leid-lich gute Arbeitgeberimage der Caritas. Die Fraktion bietet als Gegenleistung für die Übernahme des BAT-Abschlusses die Erarbeitung einer Härtefallklausel an, die es vorübergehend klammen Einrichtungen ermöglichen soll, im Einvernehmen mit ihrer MAV zeitlich begrenzt die Vergütungserhöhungen auszusetzen.


Trends

Auch sprach sich die Fraktion dafür aus, strukturelle Veränderungen, wie sie für den BAT angedacht sind, auch in die AVR zu übernehmen. Die Mitglieder des neuen "Reformausschusses" wurden mit einer entsprechenden Umsetzung beauftragt.

Und die Dienstgeberseite?
Verbindliche Aussagen der Dienstgeberseite sind erst nach deren Klausurtagung Ende Januar in Fulda zu erwarten. Der März dürfte spannend werden.

Mehr dazu im nächsten AK-Info.
Ihr AK-Info-Team